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Das Heizungsgesetz

Was Wohnungseigentümer wissen sollten.

Im Moment ist es wichtig, gut informiert und immer auf dem Laufenden zu sein, um beim Thema Heizung die richtige Entscheidung zu treffen. Wir möchten Ihnen helfen, sich ein eigenes Bild zu machen.

heizung
Der Aufreger schlechthin – das Heizungsgesetz. Wir raten von überstürztem Handeln ab.

Wohl jeder Eigentümer macht sich im Moment Gedanken darüber, wie es wohl mit seiner Heizungsanlage und der Warmwasserbereitung weitergeht. Das sogenannte Heizungsgesetz sorgt für jede Menge Fragen und Unklarheiten.

Fest steht im Moment nur, dass am 31.12.2044 endgültig Schluss ist mit fossilen Brennstoffen im privaten Heizungsbereich. Aber das ist eigentlich keine echte Neuigkeit und stand auch schon vor dem “neuen” Heizungsgesetz fest. Die Frage war immer nur: Wann und wie wird die Abkehr von fossilen Energien eingeleitet und umgesetzt.

Einen Rat kann ich in jedem Fall geben: Jetzt nicht überstürzt handeln. Denn schon in der Vergangenheit gab es immer wieder große gesetzliche Veränderungen in Sachen Heizung. Zuerst der Übergang von normalen Heizanlagen mit 90/70 °C VorRücklauf zu Niedertemperatur Heizungen (70/50 °C). Ab dem Jahr 2009 ging es dann um den Wechsel von Niedertemperatur auf Brennwert (55/35 °C). Die Kesseltemperaturen wurden immer niedriger.

Schon diese Umstellungen bereiteten vielen Eigentümern Kopfzerbrechen und die Sorge, die Wohnungen nicht mehr warm zu bekommen. Leider führte das oft zu einem falschen Heizverhalten. Denn die richtige Anpassung des eigenen Heizverhaltens war schon immer eine gute Methode um Energie und Kosten zu sparen und gleichzeitig umweltverträglich zu heizen. Hier fehlte aber häufig eine gute Beratung durch die Fachbetriebe.

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Gute und regelmäßige Wartung sorgt dafür, dass sich auch ältere Heizungsanlagen lange reparieren lassen.

Letztendlich sitzt aber heute niemand in einer kalten Wohnung. Auch bei den Änderungen die vor uns liegen wird es Möglichkeiten geben, die Wohnung warm zu halten, ohne gleich alles verändern zu müssen.

Nur selten ist eine Heizung so defekt, dass sie sich nicht mehr reparieren lässt und sofort ersetzt werden muss. Gerade in der jetzigen Übergangssituation und den damit verbundenen Unwägbarkeiten, rate ich eher zur Reparatur als zum Austausch. Und bei der, in vielen Fällen sicher sinnvollen Umstellung zur Wärmepumpe sollte man den Markt sowie die derzeitige Fördersituation im Auge behalten und bei einer Entscheidung mit einbeziehen.

Und dann arbeitet, wie in der Vergangenheit, die Zeit für den Eigentümer. Denn Industrie und Handwerk arbeiten mit Hochdruck an neuen Technologien, die ganz neue Möglichkeiten bieten werden. Die Preise haben sich bei Technologieentwicklungen in der Vergangenheit immer zu Gunsten von Eigentümern entwickelt.

Was wenige wissen, schon seit Jahren verbauen Betriebe wie meiner Heizungsanlagen, die viele Kriterien des neuen Heizungsgesetzes schon erfüllen und z.B. bis zu 35% Wasserstoff, synthetische Brennstoffe oder Biogas verbrennen können. Und mit technischen Verbesserungsmöglichkeiten seitens der Hersteller ist zu rechnen.

Auch beim Thema Wärmepumpen rechnet das Handwerk mit großen Innovationen und fallenden Produktkosten. Schon jetzt ist es mit sogenannten Solepumpen möglich, Temperaturen von bis zu 60° C zu erzeugen. Der Stromverbrauch ist dabei jedoch deutlich erhöht.

Das Thema Strom wird in Zukunft eine wichtige Rolle beim Heizen und der Warmwasserbereitung einnehmen. Denn egal ob Wärmepumpe oder alternative Warmwasser- bereitung: Hier wird häufig Strom zum Einsatz kommen. Wer also jetzt investieren und auf zukünftige Veränderungen besser vorbereitet sein will, denkt vielleicht einmal über Solaranlagen mit ausreichend großen Ladespeichern nach. Das hat nicht unmittelbar etwas mit der Heizung zu tun, macht aber unabhängig und zukunftssicher.

Und noch ein Tipp, den jeder Eigentümer berücksichtigen sollte: Es war schon immer wichtig, Rücklagen zu bilden, um auf unvorhersehbare Kosten vorbereitet zu sein. Heute sind Kosten, die auf uns alle zukommen, absehbar und jeder Eigentümer wird in Zukunft darauf reagieren müssen.

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Viele sehen in der Wärmepumpe die Zukunft. Mit Sicherheit spielt dann das Thema Strom eine wichtige Rolle.